Wie in all den vielen Jahren davor planten wir schon lange im Vorfeld unsere Maifahrt nach Zell am See.

Wochenlang vorher beginnt schon die Frage: Doch so früh, mmmh? / oder lieber erst Mitte Mai?/aber wenn dann doch das Hammerwetter schon Anfang Mai ist…

Also geht es (same procedure as every year 🙂 ) dann doch am 1. Mai ins Salzburger Land.

FÜR die Fahrt an einem Sonn- oder Feiertag spricht der doch sehr geringe Anteil an Brummies auf der Autobahn, GEGEN selbige Fahrt spricht, dass du kaum Chancen hast auf einem Rastplatz mit einem Achtzehn-Meter- Geschoss einen Parkplatz zum pi…. zu finden

Aber irgendwie findet sich dann doch eine Lösung und nach meist 9 bis 10-stündiger Fahrt schlagen wir auf dem Flugplatz bei Schüttdorf auf. Dank Martin verfügen wir „sofort und unverzüglich“ über einen Transponder und können somit den Hänger an den Hallen abstellen.

Dann geht‘s zum Campingplatz Woferlgut und wir können unser Domizil für die nächsten 3- 4 Wochen einrichten.

Als „gönnerhafte“ Fliegerfrau hofft man natürlich, dass Göttergatte möglichst viele, möglichst weite Alpenflüge absolvieren kann um ihn dann satt und zufrieden wieder mit nach Hause nehmen zu können.  Aber… kein Wetter, keine Flüge.

Die Wetterbeobachtung vor Ort, die zahlreichen Wetter-Apps und die Hoffnungen (morgen wird es bestimmt besser) helfen da auch nicht immer weiter.

Jedenfalls wird am Abend vorher schon intensiv gebrieft, wie wird die Thermik, welche Strecke ist machbar, was haben die Anderen (Ortsansässigen ) vor?

„so…ich fahr dann mal!“ sind meist die letzten Worte des Segelfliegers bevor man ihn dann am Ende eines langen Flugtages (Bierchen muss ja auch noch sein) wieder sieht. Denn selten sieht man ehrgeizige Piloten abends vor 21.00 h wieder. Was soll‘s? Hauptsache er kommt wieder heil heim!!

Da die restliche Könener Crew (schlauer als wir) beschließen erst später zu kommen, bekommen sie leider auch vom Wintereinbruch da unten nichts mit.

Da ist es echt zum verzweifeln, wenn du die Prognosen für die nächsten acht Tage liest und es nur 3°, dazu nass und eklig ist. Ich glaube soviel hab ich noch nie in Zell am See mit meinem Mann gekniffelt. Und ich meine gekniffelt!!

Aber man soll ja nie aufgeben und die Chance auf ein paar doch noch schöne Flüge stieg von Tag zu Tag.

Anfangs war Günter schon zufrieden, wenn er ein Dreihunderter schaffte. Wie gesagt, Mann wird gierig. Die Steigerung kam. Erst fünfhundert- dann endlich fast achthundert Kilometer.

Und dann bist auch du als Passivflieger glücklich, wenn abends das Handy klingelt und dein Aktivflieger sagt: „Bin fast achthundert Kilometer geflogen und mit Umwegen 930km . Es war einfach phantastisch!“

Wenn man dann abends gemeinsam die Videos vom Flug anguckt über die weiten Täler, die schneebedeckten Gipfel und die Thermikwolken am azurblauen Himmel, dann kann man verstehen, dass dieses Hobby eine Leidenschaft wecken kann, die wir  am Boden gebliebenen niemals zu Gesicht bekommen.

Auch ich hatte meinen Spaß trotz teilweise sehr schlechtem Wetter dank der Fliegerfrauen und

-mütter und einer wunderschönen Umgebung, in der man immer wieder Neues entdeckt.

Doch wie jedes Jahr ging auch dieser Fliegerurlaub zu Ende und wir reisten ab mit der Reservierungsbestätigung für Mai 2020 im Gepäck.

 Astrid

Kategorien: Aero-Club